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"Der Weg"

"Der Weg" ist der neueste Roman von Bodo Steinberg.

September 1944. Die Ereignisse des 2. Weltkriegs haben das abgelegene masurische Gut der Familie von Thumeck am Haschner See noch nicht erreicht. Polnische Erntehelfer, ein im See notgelandeter britischer Pilot, die Familie des Gutsbesitzers und die zum Gut gehörenden Angestellten feiern nach der eingebrachten Ernte ein letztes mal zusammen. Olaf von Thumeck, der jüngste Sohn des Grafen, muss nach seinem Genesungsurlaub wieder an die Front. Während der Feier gibt er die überraschende Verlobung mit Nadja Jablonski, einer jungen Erntehelferin aus dem polnischen Karkliny bekannt.
Doch der Krieg holt die Protagonisten schneller ein als erwartet. Olaf und Nadja müssen sich trennen, der britische Pilot kehrt unter abenteuerlichen Umwegen in seine mittelenglische Heimat zurück, erste russische Verbände dringen über die Grenze, besetzen das Gut und verstümmeln die zurückgebliebenen Eltern von Olaf. Stallmeister Holger Garbrecht und der Verwalter Martin Buchwald kommen auf der Flucht vor der Roten Armee ums Leben. Der alte Aalfischer Smolnik überlebt den Krieg vereinsamt im inzwischen polnischen Elk.
Olaf von Thumeck wird 1945 als Kriegsgefangener nach „Severnyj“, einem Bleibergwerk hinter dem Ural verschleppt. Dort stößt er völlig überraschend auf Carsten, seinen seit Jahren verschollenen Bruder. Mit ihm und drei weiteren Gefangenen flieht er im Mai 1953 aus dem westsibirischen Tiefland. Trotz der eindringlichen Warnungen seiner Kameraden kehrt er nach Polen, in seine ehemalige ostpreußische Heimat zurück. Ständig auf der Suche nach seinen Eltern, über deren Schicksal er nichts weiß, und nach Nadja Jablonski, seiner Verlobten. Vollkommen ausgezehrt und verlumpt kommt er in Karkliny an und findet Unterschlupf und Hilfe bei einem deutschstämmigen Pfarrer. Von ihm erfährt er, dass Nadja inzwischen verheiratet ist und eine Tochter hat. Seine Tochter.
Der Pfarrer findet über die Kirchengemeinden, Standesämter und Behörden einiges über den Verbleib der letzten Erntehelfer und Gutsangestellten heraus, die im August 1944 auf dem Schloss versammelt waren. Nur über das Schicksal seiner Eltern erfährt Olaf zunächst nichts.
Von Heimweh und Sorgen geplagt, verläßt er das Pfarrhaus und schlägt sich bis zum Haschner See durch, wo sich sein Schicksal endgültig entscheidet.